Elektrisch Langstrecke fahren

und andere (Un-)Möglichkeiten von Tango bis Weltgeschehen

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Strom- vs. Energieverbrauch

So, wie so oft hat es auch hier länger gedauert, bis ich den Antritt gefunden habe, wieder was zu veröffentlichen…

Dass das Stromverbrauchen überhaupt noch andauernd als Problem benannt wird, müssen wir schnellstens ändern…

Unser eigentliches Problem ist ja, dass wir zu viel Energie verbrauchen.

Sowohl die Wärmepumpen zum Heizen als auch e-Autos brauchen erheblich weniger Energie für ihre Aufgabe als ihre Vorgänger. Nur sind wir es gewohnt, dass die dafür benötigten Energieträger wie Öl mit Schiffen um die Welt transportiert werden (40% aller Schiffe sind nur deswegen ständig unterwegs) und mit LKW statt mit Stromleitungen zu uns nach Hause gebracht werden, was neben dem Energieverbrauch erhebliche, zukünftig nicht mehr nötige Schäden verursacht.

Es ist nicht notwendig, Strom in Bereichen zu sparen, in denen bisher mit anderen Energieträgern viel mehr Energie verbraucht wird!

Leuchtmittel auf LED umzustellen, wo noch nicht passiert, bleibt deswegen trotzdem sinnvoll 😉

Elektrisch Langstrecke fahren – geht doch!

Der Versuch eines Fazits zu unserer Reise

Wir sind gut und rechtzeitig angekommen, wir waren einen Tag früher zuhause als es nötig gewesen wäre – alles super also?

Ganz so einfach ist es nicht! Wir haben mit Anfahrt und Rückreise jeweils zweieinhalb Tage unterwegs verbracht, der wunderschöne Tag am Wörthersee während der Hinfahrt war ja eine echte Unterbrechung, deswegen rechne ich den nicht mit. Das muss man schon wollen, und das ließe sich mit einem anderen e-Auto auch anders regeln. Andererseits haben wir mehrere Orte kennengelernt, die wir anders möglicherweise nie gesehen hätten, und die wir gerne noch einmal länger besuchen werden.

Rein technisch ist es jedenfalls kein Problem, eine solche Strecke (insgesamt haben wir gut 2800km zurückgelegt) mit einem Auto wie der ZOE zu „machen“! Es gibt für die in diesem Auto verbaute Technik ausreichend Ladesäulen an der Strecke, um ohne Reichweitenangst anzukommen. Gleichzeitig sieht man noch soviel mehr Lademöglichkeiten für CCS, dass allein die Möglichkeit, diesen Anschluß nutzen zu können, die Streckenplanung extrem vereinfachen würde; die dann höhere Ladegeschwindigkeit und die damit verkürzten Pausen kämen noch hinzu.

Der Stromverbrauch errechnete sich übrigens aus den Abrechnungen der Ladevorgänge auf durchschnittlich 17,4kWh/100km, der Bordcomputer errechnete einen Durchschnitt von 15,3kWh/100km. Diese Differenz mag für Nicht-e-Fahrer:innen komisch erscheinen, jeder einzelne Ladevorgang ist aber leider verlustbehaftet, da auch die Elektronik, mit der die Aufladungen gesteuert werden (Details lasse ich mal weg) Strom verbraucht. Insgesamt ist das ein ordentlicher, für eine ZOE unter den vorgefundenen Bedingungen normaler Verbrauch. Von der Energiebilanz entspricht dieser Verbrauch einem Spritverbrauch von unter 2Liter/100km… Es gibt übrigens durchaus bezahlbare e-Autos, die mit dem gleichen Verbrauch schneller hätten gefahren werden können, die also noch effizienter unterwegs sind. Dazu muss das jeweilige Auto auch weder kleiner noch leichter sein.

Errechnet man mit dem EnBW-Roaming-Preis für eine kWh von 42ct den „Spritpreis“ pro 100km, so ergibt sich dieser zu 7,31€, ebenfalls akzeptabel.

Würden wir also das Ganze nochmal genau so machen? Eher nicht, das liegt aber nicht an der Elektromobilität an sich, sondern daran, dass sich die Rahmenbedingungen rasant verändern. In der Planungsphase dieser Reise wäre es noch umständlich gewesen, ein e-Auto mit anderen technischen Voraussetzungen zu mieten. Inzwischen bietet beispielsweise Sixt in Bremen (in bisher nur einer hiesigen Vermietstation, aber eben problemlos erreichbar) e-Autos normal zur Miete an. Unser Leasing läuft nächstes Jahr aus, dadurch werden wir die Möglichkeit haben, selbst auf ein besser langstreckentaugliches Auto umzusteigen, also auf eines, dass sowohl CCS kann als auch an diesem Anschluss erheblich schneller lädt.

War es also doch zu früh, so etwas auszuprobieren? Ganz sicher nicht, denn es hat ja funktioniert, und wer eher den Weg als Teil des Zieles begreift und gleichzeitig die Möglichkeit hat, vor und nach einem Aufenthalt an einem Ort mehr Zeit für An- und Abreise zu investieren, kann dadurch tolle zusätzliche Orte kennenlernen.

Wir sind altersmäßig inzwischen eher zielorientiert und werden deshalb sicher wieder elektrisch auf Tangoreise gehen, dann aber höchstwahrscheinlich mit einem anderen e-Auto.

Mastodon?! Na dann…

So, Vorüberlegungen abgeschlossen…

ich bin ab sofort unter folgendem Account bei Mastodon zu erreichen:

@heikobiermann@mas.to

Katharinas Account folgt bei Gelegenheit.

Twitter brauchte ich nie, von daher musste ich von da nicht fliehen. Also versuche ich jetzt, mich beim besseren Nachfolger zurechtzufinden!🤓

Das Ganze passiert erstmal parallel zu den Aktivitäten bei Facebook und hier, weil es eine andere Form der Kommunikation ist. Wenn sich das ändern sollte, sag ich vorher bescheid!

Rückfahrt 3 – nochmal Würzburg, (sehr) kleine Bädertour, Bockenem

Nachdem wir am Vortag bis nach Würzburg und damit weiter als ursprünglich gedacht gekommen waren, nahmen wir uns die Zeit, die Stadt bei Tageslicht noch etwas zu erkunden. Dabei ist die Alte Mainbrücke Pflicht. Weil man auf dem Weg dahin eh dran vorbeikommt, gab es Frühstück in Köhlers Vollkornbäckerei, deren Sortiment uns so gut gefiel, dass wir uns dort auch gleich mit dem Tagesproviant und dem Rückkehrvorrat an Brot und Brötchen eindeckten. Gestärkt und nach einer Stippvisite im Dom und auf dem Wochenmarkt ging es dann ohne starren Zeitplan auf die nächste bzw. letzte Etappe der Rückfahrt.

Erste Zwischenstation war Bad Brückenau, genauer der dortige REWE, den wir mit seiner Lademöglichkeit vom Wanderurlaub im Vorjahr kannten. Laden wäre eigentlich nicht nötig gewesen, aber getreu dem Motto „Steht es, dann lädt es!“ nahmen wir an dem Ladepunkt während unseres Einkaufs regionaler Spezialitäten (Wiesenkiez Cider und Aperitiv gibt´s natürlich auch online, aber wir kamen ja eh gerade vorbei) noch ein paar kWh mit. Übrigens wird hier Kundenbindung betrieben, eine Karte zum Freischalten des Ladepunktes gibt’s nur an der Info des Supermarktes.

Richtig vollmachen wollten wir den Akku dann in der Innenstadt von Bad Hersfeld, nur – die Innenstadt war wegen eines Volksfestes gesperrt – die Ladesäule war zwar in der App als frei angezeigt, aber nicht erreichbar. Nun ist Bad Hersfeld glücklicherweise groß genug, dass ausreichend Alternativen bereitstanden, wir nutzten letztlich ein 6er-Ensemble von Ladepunkten am Busbahnhof. Diese kurzfristige Änderung erwies sich als Glücksfall, weil wir dadurch in unmittelbarer Nähe die Kaffeerösterei Capulus entdeckten und erstens leckeren Kaffee (und eine kleine Kunstausstellung) vor Ort genießen und zweitens, total sinnvoll auf dem Weg in die Kaffeestadt Bremen, auch noch zwei Sorten Kaffebohnen für zuhause mitnehmen konnten.

Am späten Nachmittag hätten wir dann eine Biopause an der Raststätte Harz Ost dazu nutzen können, den Akku wieder aufzuladen und etwas zu essen, wenn nicht die einzige für uns nutzbare Ladesäule (es gab noch 4 betriebsbereite Schnelllader direkt daneben, aber die mag unsere ZOE ja nicht…) außer Betrieb gewesen wäre.
So verschlug es uns 10km weiter in den Ortskern von Bockenem, wo es beim EDEKA einen Triple mit passendem Stecker für uns gab.

Das Restaurant Dimitra diente währenddessen zum Regulieren des Kalorienhaushaltes, sodass wir frohen Mutes wieder starteten und – tadaa – um 22 Uhr die ZOE zuhause parken konnten, um das Gepäck auszuladen. Den Akku luden wir danach an der öffentlichen Ladesäule um die Ecke gleich wieder voll.

A wie Anfang – und wie es weitergehen soll

Die Einträge zu unserem Urlaubs-Experiment – einmal Bremen-Rovinj und zurück mit einer ZOE, die nicht schnellladefähig ist, nähern sich langsam dem Ende, eine Etappe und das „offizielle“ Ergebnis unseres Experiments fehlen noch… dafür ist dieser Blog ursprünglich aus der Taufe gehoben worden, daher der aktuelle Name.

Der Blog wird jedoch auch nach Abschluss der Reise weiter online bleiben, warum sollte er also in Zukunft nicht als Sammelbecken für andere kurze oder auch längere Texte und/oder Linkempfehlungen dienen, die von mir bisher ausschließlich auf Facebook, von Katharina in der DO und ansonsten eher offline passiert sind.

Das Themenspektrum wird also nach und nach von Elektromobilität, Tango, Essen und Reise ausgehend erweitert. Alle, die hier nur wegen der Reise vorbeischauen, sind herzlich eingeladen, auch zukünftig hin und wieder hier vorbeizuschauen! Den Untertitel des Blogs hab ich schon mal angepasst 😉

Ach ja, Kommentare sind sehr willkommen! Diese werden vorläufig nicht automatisch veröffentlicht, was gewährleisten soll, dass sie tatsächlich von Katharina und mir wahrgenommen werden und nicht unbeachtet bleiben. Also gerne los, in die Tasten gehauen!

Rückfahrt 2.1 – Würzburg

Wir hatten vor der Rückfahrt bewusst kein Quartier für die zweite Übernachtung gebucht, um möglichst flexibel zu bleiben. Deshalb konkretisierte sich Würzburg als nächstes Tagesziel erst während des zweiten längeren Stopps in Lenting. Nach unserer positiven Erfahrung im Villacher B&B Hotel buchten wir online eines der letzten verfügbaren Zimmer im B&B Hotel Würzburg.

Auch hier gab es eine, wie immer für Auswärtige nicht leicht genug zu findende, Lademöglichkeit in Laufweite sowohl zum Hotel als auch zum Brauerei-Gasthof Alter Kranen, wo wir abermals fränkische Spezialitäten genossen und hinterher, nach einem kurzen Verdauungsspaziergang, eine für den Folgetag vollgeladene ZOE auf den Hotelparkplatz stellen konnten.

Wir hatten einen Tipp bekommen und es schon im Vorbeigehen gesehen, und so zogen wir zu Fuß nochmal los, um im Irish Pixie bei passender Musik noch einen Absacker zu nehmen 😉

Ein Guinness in Ehren… 😉

Rückfahrt 2 – Salzburg, Chiemsee, Lenting

Um 8.30 Uhr ging es am Montagmorgen ausgeschlafen und mit frischen Kräften zunächst nach Salzburg. Wir waren erstaunt, wieviel Akkuleistung die ZOE auf dem Abschnitt vom höchsten Punkt der Tauernautobahn (ca. 1340m ü.N.N.) bis Salzburg wieder rekuperierte. Wir hätten dadurch in Salzburg nicht zwangsläufig laden müssen, denn es war noch für ca. 80 km Strom im Akku, aber die Lust auf einen guten Kaffee und ein Frühstück waren stärker. Die ausgesuchte Ladesäule lag an einem Kreisverkehr und war wieder einmal nur schlecht zu erkennen. Nach der dritten Fahrt durch den Kreisverkehr konnten wir sie zufällig entdecken und problemlos freischalten.

Extra zur Begrüßung: das Glockenspiel mit einem Vals äh Walzer 😉

Vom Ladepunkt gingen wir entlang der Salzach zum Café No. 5 am Universitätsplatz. In diesem kleinem Café, welches in einem Innenhof liegt, gibt es leckeren Kuchen und einen guten Kaffee, der durch den freundlichen Mitarbeiter schnell serviert wurde. Leider konnte man dort aktuell, auch durch Personalnot ausgelöst, nur Süßes und nichts Herzhaftes essen. Was wir probierten, war jedenfalls sehr lecker.

Mit einem kurzen Stop inkl. Zwischenladen am Chiemsee fuhren wir ohne Zwischenfälle bis Lenting. Dort nutzten wir 2 Ladepunkte, zunächst am Landratsamt und dann bei Aldi. Wir wechselten die Ladesäule, weil unsere ZOE auf einmal 5 Stunden Ladezeit anzeigte. Wir dachten, dass die Ladesäule evtl. nur 11 kW Ladeleistung liefern würde. Bei Aldi wiederholte sich dieser Vorgang kurzzeitig, aber nach wenigen Minuten wurde dann schon eine normalisierte Zeitprognose angezeigt. Nach einem Spaziergang durchs Gewerbegebiet mit einem weiteren Kaffee fuhren wir mit 95% Ladung  gen Würzburg.

Rückfahrt 1 – Villach

Nach einem letzten Eis in Rovinj fuhren wir bei bestem Wetter wieder los Richtung Norden. Auf Grund der Erfahrungen in Slowenien auf der Hinfahrt und weil wir unser erstes Quartier, das B&B Hotel Villach, nicht zu spät erreichen wollten, entschlossen wir uns in Slowenien auf den Autobahnraststätten zu laden. Mühelos kamen wir mit knapp einer halben Akkuladung bis zur Raststätte bei Logatec, einem Ort etwa auf halber Strecke nach Villach.

Dort gab es einen Triple Lader und einen Kaffee. Während des Ladevorgangs kam noch eine slowenische Familie mit einem e-Golf aus einem Carsharing, um dort zu laden, glücklicherweise war der Golf mit CCS ausgestattet, so dass dies parallel möglich war.

45 Minuten später fuhren wir mit wieder fast vollem Akku bis Villach, welches wir gegen 19:40 Uhr erreichten. Vom Hotel ging es zur gut 700 m entfernten Ladesäule auf dem Gelände des Landeskrankenhauses Villach. Diese Ladesäule stand auf dem Parkplatz etwas abseits und schlecht beleuchtet, wie leider so oft. Im Gegensatz zur Ladeerfahrung in Fulda funktionierte diese Mennekes Ladesäule ohne Probleme.

In einer nahegelegenen Pizzeria konnten wir auch für unser leibliches Wohl sorgen. Nach einem kleinen Spaziergang in die Villacher Innenstadt mit der Besichtigung der Skulptur „Wir Villacher Kinder“ von Bruno Gironcoli und eines HPC mitten in der Stadt konnten wir mit vollem Akku zum Hotel zurückkehren.

Die Woche in Rovinj – im Nu vorbei!

Deshalb hier eine Kurzzusammenfassung:

Rovinj, der kleine malerische Ort an der Küste Istriens ist sehr reizvoll und auf unserer kleinen Insel war im Hotel alles so eingerichtet, dass man bei einer Woche Aufenthalt gar nicht auf das Festland gemusst hätte. Zusätzlich war unser Tangoprogramm mit Workshops so angelegt, dass wir meistens vor 13 Uhr keine freie Zeit hatten… und dann gab es wegen des schönen Wetters jeden Tag eine Nachmittagsmilonga bzw. die Sunsetmilonga auf der Plaza Cinema, die einfach zu schön waren um sie zu verpassen. Neben dem freundlichen Service und den leckeren Sandwiches und Torten ist das Café Cinema einer der vielen Plätze in Rovinj um die Beine und die Seele baumeln zu lassen.

Allen guten Vorsätzen zum Trotz haben wir es auch in diesem Jahr nicht geschafft die nähere und weitere Umgebung von Rovinj zu entdecken. Pula beispielsweise werden wir später mal erkunden müssen. Ein schlechtes Gewissen haben wir deswegen auch in diesem Jahr nicht 😉

Ganz besondere Höhepunkte dieser Woche waren die Nachmittagsmilonga mit einem Auftritt von Perfume de Mujer & Friends und die Milonga mit dem Quarteto Beltango aus Belgrad sowie die Showtänze von Catalina & Tomas Lotte, Natasha & Haris und Pablo & Sofia (Verlinkung zu Videos dieser beiden Paare gibt es in einem der ersten Beiträge). Dabei wurde das ganze Spektrum des Tango Argentino gezeigt. Aus Datenschutzgründen gibt es von den Auftritten im Rahmen unseres Urlaubs hier keine Videos, weil nach unserem Verständnis bei diesen nicht öffentlichen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen alle gefilmten Personen, auch im Publikum, hätten gefragt werden müssen, im Gegensatz zu den Tanzgelegenheiten auf der Plaza Cinema, die im öffentlichen Raum stattfanden.

die letzte Milonga

Sonntag Vormittag, nach dem Check-Out aus dem Hotel und nachdem das Gepäck im Auto verstaut ist, findet, wie könnte es anders sein, noch eine Milonga auf dem Plaza Cinema statt, um Abschied zu nehmen und weitere Telefonnummern auszutauschen. Auch wenn die Gruppe schon erheblich kleiner war, getanzt wurde natürlich trotzdem…

Neotango ist auch mal dabei.
Traditioneller Tango ist mehr so meins 😉

Zum Abschluss, ein echter Insider, deswegen gibt’s auch kein Video davon, natürlich „La Mer„…

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