und andere (Un-)Möglichkeiten von Tango bis Weltgeschehen

Kategorie: Reise (Seite 1 von 4)

klassischer Blogfail…

Wie Euch vielleicht schon aufgefallen ist, kam nach Tag 1 nichts mehr… das hat nichts damit zu tun gehabt, dass es nicht ähnliches (und auch komplett neues) zu berichten gegeben hätte wie letztes Jahr, aber es kam immer was dazwischen. Am Anfang größere Erschöpfung/mehr Erholungsbedarf, dann die zu schnelle Abfolge neuer Erlebnisse, Corona… ja, auch Corona 🙁

Wir werden versuchen, das in der nächsten Zeit, nach Genesung, aufzuarbeiten und online zu stellen, denn Bilder und Erinnerungen dafür gibt’s durchaus genug!

Also: stay tuned!

Tag 1: Essen und Trinken, Unterkunft

Die Pausenzeiten sind ja, wie schon beschrieben, jetzt kürzer als letztes Jahr, weswegen schon das Frühstück während der ersten Ladepause fast stressig war 😉

Glücklicherweise gab es eine vernünftige Portion frisch zubereitetes Rührei und einen anständigen Kaffee für mich und einen schmackhaften Bagel und einen großen Tee für Katharina, aber Muße über die reine Nahrungsaufnahme hinaus hatten wir nicht, denn da war der Akku schon fast wieder voll.

Ähnlich ging es bei den folgenden Stopps zu. Die Unterkunft, die wir beim zweiten Stopp telefonisch gebucht hatten, im Landgasthof Huberwirt in Rosenheim, entpuppte sich als eher hemdsärmelige, aber durchaus hilfreiche Wahl, denn sowohl die Qualität des Essens als auch das Umfeld trugen zur ersten Erholung nach 11,5 Stunden Unterwegssein bei.

Tag 1: Fahrt und Ladestopps

Eine neue Dimension… die überaus angenehme Geräuschkulisse des elektrischen Fahrens kannten wir ja schon, diese wird aber in der Megane nochmals getoppt, weil sie auch bei der höheren Geschwindigkeit und durchgängigen Autobahnfahrt mindestens so leise ist wie die ZOE. Unschlagbar ist der Komfortgewinn durch den adaptiven Tempomaten mit Abstandssensoren und Tempolimiterkennung. Diese arbeitet immer dann besonders zuverlässig, wenn die nötigen Vorsysteme zeitnah mit richtigen Daten zu temporären Tempolimits gefüttert werden. Die Qualität schwankt dabei je nach Bundesland, der Freistaat Bayern tut sich hier leider besonders negativ hervor…

Das Verhältnis der Zeit, die wir fahrend unterwegs sind und der Zeit, die wir beim Laden zubringen, verkehrt sich gegenüber der Fahrt mit der ZOE komplett. Durch die höhere Akkukapazität und die dadurch mögliche größere Geschwindigkeit zwischen den Ladestopps sind die Fahretappen länger und gleichzeitig verkürzen sich die Ladestopps durch die andere Ladetechnik und die erheblich höhere mögliche Ladeleistung derart, dass wir nur noch eigeschränkt unterbringen können, was wir letztes Jahr in den Pausen so gemacht haben.

Bei der ZOE war die Ladeleistung an AC auf maximal 22kW beschränkt, was zwar für AC schnell ist, aber durch beliebige DC-Anschlüsse problemlos bei weitem übertroffen wird. Die Megane startet, wenn man die Ladepunkte im Navi als Ziel festgelegt hatte (und dadurch der Akku ideal vorkonditioniert war), mit einer Ladeleistung über 120kW, also gut fünfmal so schnell. Renault hat mit der Programmierung der Ladekurve einen sehr konservativen, akkuschonenden Ansatz gewählt, die Kurve fällt sehr früh und kontinuierlich ab, andere Autos belasten da die Akkumaterialien stärker, deren Akkus sind noch erheblich schneller wieder voll. Ob und wenn ja, welche Auswirkungen das auf die Lebensdauer der Akkus praktisch hat, wird sich erst in einigen Jahren im Detail herausstellen.

Für uns ist die Tatsache, dass wir pro Ladestopp nicht mehr 1,5 bis 2 Stunden einplanen müssen, sondern nur etwa 45 Minuten, Segen und Fluch gleichzeitig.

Natürlich ermöglicht das in Kombination mit der höheren Reisegeschwindigkeit pro Tag eine erheblich größere Strecke. Gleichzeitig ist die Zeit für Biopause, Kaffee/Tee und Essen auch stark reduziert.

Die eigentliche Fahrt war eher „langweilig“ im besten Sinne, wir sind noch nie so wenig gestresst/angestrengt gewesen vom reinen Fahren wie auf dieser ersten Etappe (von nur noch zwei auf der Hinfahrt). Zu unseren Eindrücken und weiteren Aspekten mehr in kommenden Beiträgen.

Endlich unterwegs :-)

Montag, 02.10.2023 um 07:08 Uhr ist es endlich soweit: alle Koffer und Begleitmaterialien verstaut, fast ausgeschlafen 😉 und gut gelaunt geht es an die Wiederholung der letztjährigen Tour.

Die Wiederholung startet unter weitgehend veränderten Vorzeichen: mit dem anderen Auto kann auf der Autobahn durchgehend Richtgeschwindigkeit oder die Geschwindigkeit gefahren werden, die erlaubt/möglich ist. Der CCS-Anschluss ermöglicht viel schnelleres Laden. Und: ein Softwarefehler von Renault erzwingt dies gleichzeitig, weil durch diesen Fehler die Möglichkeit, an AC langsam nebenbei zu laden, lahmgelegt ist.

Es geht wieder los…

noch nicht ganz, aber bald. Ab Montag werden wir wieder unterwegs sein. Abweichend zum letzten Jahr ist der Verlauf der Anreise. Diese führt uns nun, mit der Megane, mit nur noch einer Übernachtung (geplant ist diese in der Nähe von Rosenheim, mal sehen, ob das klappt) schon am zweiten Tag nach Kroatien, damit wir endlich auch mal etwas von dem Land sehen, in das wir jetzt schon diverse Male gereist sind.

Opatija wird unser erstes Ziel sein, wo wir einige Tage in einer Ferienwohnung zubringen werden, um die östliche Hälfte Istriens zu erkunden.

Wir freuen uns drauf!

Elektrisch Langstrecke fahren – geht doch!

Der Versuch eines Fazits zu unserer Reise

Wir sind gut und rechtzeitig angekommen, wir waren einen Tag früher zuhause als es nötig gewesen wäre – alles super also?

Ganz so einfach ist es nicht! Wir haben mit Anfahrt und Rückreise jeweils zweieinhalb Tage unterwegs verbracht, der wunderschöne Tag am Wörthersee während der Hinfahrt war ja eine echte Unterbrechung, deswegen rechne ich den nicht mit. Das muss man schon wollen, und das ließe sich mit einem anderen e-Auto auch anders regeln. Andererseits haben wir mehrere Orte kennengelernt, die wir anders möglicherweise nie gesehen hätten, und die wir gerne noch einmal länger besuchen werden.

Rein technisch ist es jedenfalls kein Problem, eine solche Strecke (insgesamt haben wir gut 2800km zurückgelegt) mit einem Auto wie der ZOE zu „machen“! Es gibt für die in diesem Auto verbaute Technik ausreichend Ladesäulen an der Strecke, um ohne Reichweitenangst anzukommen. Gleichzeitig sieht man noch soviel mehr Lademöglichkeiten für CCS, dass allein die Möglichkeit, diesen Anschluß nutzen zu können, die Streckenplanung extrem vereinfachen würde; die dann höhere Ladegeschwindigkeit und die damit verkürzten Pausen kämen noch hinzu.

Der Stromverbrauch errechnete sich übrigens aus den Abrechnungen der Ladevorgänge auf durchschnittlich 17,4kWh/100km, der Bordcomputer errechnete einen Durchschnitt von 15,3kWh/100km. Diese Differenz mag für Nicht-e-Fahrer:innen komisch erscheinen, jeder einzelne Ladevorgang ist aber leider verlustbehaftet, da auch die Elektronik, mit der die Aufladungen gesteuert werden (Details lasse ich mal weg) Strom verbraucht. Insgesamt ist das ein ordentlicher, für eine ZOE unter den vorgefundenen Bedingungen normaler Verbrauch. Von der Energiebilanz entspricht dieser Verbrauch einem Spritverbrauch von unter 2Liter/100km… Es gibt übrigens durchaus bezahlbare e-Autos, die mit dem gleichen Verbrauch schneller hätten gefahren werden können, die also noch effizienter unterwegs sind. Dazu muss das jeweilige Auto auch weder kleiner noch leichter sein.

Errechnet man mit dem EnBW-Roaming-Preis für eine kWh von 42ct den „Spritpreis“ pro 100km, so ergibt sich dieser zu 7,31€, ebenfalls akzeptabel.

Würden wir also das Ganze nochmal genau so machen? Eher nicht, das liegt aber nicht an der Elektromobilität an sich, sondern daran, dass sich die Rahmenbedingungen rasant verändern. In der Planungsphase dieser Reise wäre es noch umständlich gewesen, ein e-Auto mit anderen technischen Voraussetzungen zu mieten. Inzwischen bietet beispielsweise Sixt in Bremen (in bisher nur einer hiesigen Vermietstation, aber eben problemlos erreichbar) e-Autos normal zur Miete an. Unser Leasing läuft nächstes Jahr aus, dadurch werden wir die Möglichkeit haben, selbst auf ein besser langstreckentaugliches Auto umzusteigen, also auf eines, dass sowohl CCS kann als auch an diesem Anschluss erheblich schneller lädt.

War es also doch zu früh, so etwas auszuprobieren? Ganz sicher nicht, denn es hat ja funktioniert, und wer eher den Weg als Teil des Zieles begreift und gleichzeitig die Möglichkeit hat, vor und nach einem Aufenthalt an einem Ort mehr Zeit für An- und Abreise zu investieren, kann dadurch tolle zusätzliche Orte kennenlernen.

Wir sind altersmäßig inzwischen eher zielorientiert und werden deshalb sicher wieder elektrisch auf Tangoreise gehen, dann aber höchstwahrscheinlich mit einem anderen e-Auto.

Rückfahrt 3 – nochmal Würzburg, (sehr) kleine Bädertour, Bockenem

Nachdem wir am Vortag bis nach Würzburg und damit weiter als ursprünglich gedacht gekommen waren, nahmen wir uns die Zeit, die Stadt bei Tageslicht noch etwas zu erkunden. Dabei ist die Alte Mainbrücke Pflicht. Weil man auf dem Weg dahin eh dran vorbeikommt, gab es Frühstück in Köhlers Vollkornbäckerei, deren Sortiment uns so gut gefiel, dass wir uns dort auch gleich mit dem Tagesproviant und dem Rückkehrvorrat an Brot und Brötchen eindeckten. Gestärkt und nach einer Stippvisite im Dom und auf dem Wochenmarkt ging es dann ohne starren Zeitplan auf die nächste bzw. letzte Etappe der Rückfahrt.

Erste Zwischenstation war Bad Brückenau, genauer der dortige REWE, den wir mit seiner Lademöglichkeit vom Wanderurlaub im Vorjahr kannten. Laden wäre eigentlich nicht nötig gewesen, aber getreu dem Motto „Steht es, dann lädt es!“ nahmen wir an dem Ladepunkt während unseres Einkaufs regionaler Spezialitäten (Wiesenkiez Cider und Aperitiv gibt´s natürlich auch online, aber wir kamen ja eh gerade vorbei) noch ein paar kWh mit. Übrigens wird hier Kundenbindung betrieben, eine Karte zum Freischalten des Ladepunktes gibt’s nur an der Info des Supermarktes.

Richtig vollmachen wollten wir den Akku dann in der Innenstadt von Bad Hersfeld, nur – die Innenstadt war wegen eines Volksfestes gesperrt – die Ladesäule war zwar in der App als frei angezeigt, aber nicht erreichbar. Nun ist Bad Hersfeld glücklicherweise groß genug, dass ausreichend Alternativen bereitstanden, wir nutzten letztlich ein 6er-Ensemble von Ladepunkten am Busbahnhof. Diese kurzfristige Änderung erwies sich als Glücksfall, weil wir dadurch in unmittelbarer Nähe die Kaffeerösterei Capulus entdeckten und erstens leckeren Kaffee (und eine kleine Kunstausstellung) vor Ort genießen und zweitens, total sinnvoll auf dem Weg in die Kaffeestadt Bremen, auch noch zwei Sorten Kaffebohnen für zuhause mitnehmen konnten.

Am späten Nachmittag hätten wir dann eine Biopause an der Raststätte Harz Ost dazu nutzen können, den Akku wieder aufzuladen und etwas zu essen, wenn nicht die einzige für uns nutzbare Ladesäule (es gab noch 4 betriebsbereite Schnelllader direkt daneben, aber die mag unsere ZOE ja nicht…) außer Betrieb gewesen wäre.
So verschlug es uns 10km weiter in den Ortskern von Bockenem, wo es beim EDEKA einen Triple mit passendem Stecker für uns gab.

Das Restaurant Dimitra diente währenddessen zum Regulieren des Kalorienhaushaltes, sodass wir frohen Mutes wieder starteten und – tadaa – um 22 Uhr die ZOE zuhause parken konnten, um das Gepäck auszuladen. Den Akku luden wir danach an der öffentlichen Ladesäule um die Ecke gleich wieder voll.

Rückfahrt 2.1 – Würzburg

Wir hatten vor der Rückfahrt bewusst kein Quartier für die zweite Übernachtung gebucht, um möglichst flexibel zu bleiben. Deshalb konkretisierte sich Würzburg als nächstes Tagesziel erst während des zweiten längeren Stopps in Lenting. Nach unserer positiven Erfahrung im Villacher B&B Hotel buchten wir online eines der letzten verfügbaren Zimmer im B&B Hotel Würzburg.

Auch hier gab es eine, wie immer für Auswärtige nicht leicht genug zu findende, Lademöglichkeit in Laufweite sowohl zum Hotel als auch zum Brauerei-Gasthof Alter Kranen, wo wir abermals fränkische Spezialitäten genossen und hinterher, nach einem kurzen Verdauungsspaziergang, eine für den Folgetag vollgeladene ZOE auf den Hotelparkplatz stellen konnten.

Wir hatten einen Tipp bekommen und es schon im Vorbeigehen gesehen, und so zogen wir zu Fuß nochmal los, um im Irish Pixie bei passender Musik noch einen Absacker zu nehmen 😉

Ein Guinness in Ehren… 😉

Rückfahrt 2 – Salzburg, Chiemsee, Lenting

Um 8.30 Uhr ging es am Montagmorgen ausgeschlafen und mit frischen Kräften zunächst nach Salzburg. Wir waren erstaunt, wieviel Akkuleistung die ZOE auf dem Abschnitt vom höchsten Punkt der Tauernautobahn (ca. 1340m ü.N.N.) bis Salzburg wieder rekuperierte. Wir hätten dadurch in Salzburg nicht zwangsläufig laden müssen, denn es war noch für ca. 80 km Strom im Akku, aber die Lust auf einen guten Kaffee und ein Frühstück waren stärker. Die ausgesuchte Ladesäule lag an einem Kreisverkehr und war wieder einmal nur schlecht zu erkennen. Nach der dritten Fahrt durch den Kreisverkehr konnten wir sie zufällig entdecken und problemlos freischalten.

Extra zur Begrüßung: das Glockenspiel mit einem Vals äh Walzer 😉

Vom Ladepunkt gingen wir entlang der Salzach zum Café No. 5 am Universitätsplatz. In diesem kleinem Café, welches in einem Innenhof liegt, gibt es leckeren Kuchen und einen guten Kaffee, der durch den freundlichen Mitarbeiter schnell serviert wurde. Leider konnte man dort aktuell, auch durch Personalnot ausgelöst, nur Süßes und nichts Herzhaftes essen. Was wir probierten, war jedenfalls sehr lecker.

Mit einem kurzen Stop inkl. Zwischenladen am Chiemsee fuhren wir ohne Zwischenfälle bis Lenting. Dort nutzten wir 2 Ladepunkte, zunächst am Landratsamt und dann bei Aldi. Wir wechselten die Ladesäule, weil unsere ZOE auf einmal 5 Stunden Ladezeit anzeigte. Wir dachten, dass die Ladesäule evtl. nur 11 kW Ladeleistung liefern würde. Bei Aldi wiederholte sich dieser Vorgang kurzzeitig, aber nach wenigen Minuten wurde dann schon eine normalisierte Zeitprognose angezeigt. Nach einem Spaziergang durchs Gewerbegebiet mit einem weiteren Kaffee fuhren wir mit 95% Ladung  gen Würzburg.

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