und andere (Un-)Möglichkeiten von Tango bis Weltgeschehen

Kategorie: Elektromobilität (Seite 3 von 3)

Fulda

Den fast vollgeladenen Akku konnten wir auf der nächsten Etappe über die Kasseler Berge bei maximal 108km/h bis an die Ladesäulen am Dom in Fulda wieder bis auf 11% leerfahren.

Der Ladeplatz ist allerdings einer von denen, die e-Mobilitäts-Einsteiger:innen gern mal den Einstieg vermiesen und bei mir die ersten Erholungseffekte sofort wieder neutralisieren…

Die Einfahrt zum Parkplatz erkennt man normalerweise erst, nachdem man das zweite Mal dran vorbeigefahren ist… Und dann trifft man auf Mennekes-Ladesäulen, die für ihre Zickigkeit bekannt sind 😞

Die von mir angefahrene Säule machte ihrem Ruf alle Ehre und erkannte mehrere Verbindungsversuche mit dem Auto nicht.

Katharina war glücklicherweise entspannter als ich und konnte in einem Telefonat mit der zuständigen Hotline einen ersten erfolglosen und einen zweiten, erfolgreichen Neustart der Säule erreichen.

Bei leichtem Nieselregen gab es nach dieser Nervenprobe erstmal Kaffee und Kuchen (geht so) und ein bisschen Sightseeing rund um den Dom (Alfeld war spannender). Mit 93% im Akku ging es danach wieder auf die Strecke.

Alfeld

Ein Ladeplatz wie aus dem Bilderbuch!
Mit öffentlichem Bücherschrank für die Ladeweile und öffentlichen Toiletten

Es gab diverse historische Fachwerkbauten in unmittelbarer Nähe, Alfeld ist definitiv noch einen weiteren Besuch wert.

Wir haben die Ladezeit problemlos überbrücken können und erste Erholungsmomente genossen.

Vorplanung 2

Nachdem wir den Zeitbedarf für die Strecke innerlich akzeptiert hatten, war schnell klar, dass es Unterbrechungen der Tour geben musste, um dem gewollten Aspekt ‚Entspannung‘ eine Chance zu geben.

Fest steht ja, dass man von dieser doch recht lang erscheinenden Gesamt-Reisezeit signifikante Teile einsparen kann, wenn man, währenddessen der Akku nachgeladen wird, etwas anderes sinnvolles, notwendiges oder sogar erbauliches tut, beispielsweise essen 😉

Natürlich kann man das auch unterwegs tun, gefühlt besonders effizient „spart“ man jedoch Zeit, wenn ausführliches Nachladen am Ende einer Tagesetappe passiert (und man nebenbei mit vollem Akku in die nächste Etappe startet).

Wir mussten also herausfinden, bis wohin wir innerhalb eines Tages  kommen können, wenn wir nicht bis spät in die Nacht unterwegs sein wollen.

Nürnberg ergab sich nach mehreren Simulationsversuchen als anspruchsvoll, aber erreichbar und wird so unser erstes Tagesziel sein, an dem wir mit möglichst leerem Akku ankommen wollen, um am nächsten Morgen ausgeruht und vollgeladen auf die nächste Etappe zu gehen.

Diese wird uns bis an den Wörthersee bringen, wo wir übernachten und den nächsten Tag verbringen werden. Sonntag, am 2.10. werden wir dann morgens von dort aus starten, um am frühen Nachmittag Rovinj zu erreichen.

Mal sehen, mit welchen Eindrücken und Erfahrungen ich Euch hier versorgen kann. Es bleibt auf jeden Fall spannend!

Vorplanung 1

Nachdem die Entscheidung gefallen war, unsere ZOE dem ultimativen Test zu unterziehen und damit auch die Frage zu beantworten, ob sie unseren Mobilitätsbedürfnissen auch in den kommenden Jahren genügen könnte (das Leasing läuft im Juni 2023 aus), mussten wir natürlich daran gehen, mittels geeigneter Hilfsmittel zu prüfen, ob diese fast abwegig erscheinende Idee praktisch umsetzbar sein würde.

Diese waren einmal die App/Webumgebung ABRP (ABetterRoutePlanner), in der alle wichtigen verfügbaren Infos zu (fast) allen e-Autos und allen öffentlichen Lademöglichkeiten sowie das Kartenmaterial von OpenStreetMap zusammengeführt werden. Zusätzlich dienten die Apps der Ladekartenanbieter EnBW und EWEgo als Kontrollmechanismen.

Glücklicherweise stellte sich heraus, dass wir zufällig genug Urlaubstage um den Aufenthalt in Kroatien herum vorgesehen hatten, um den Plan zumindest rein zeitmäßig umsetzen zu können.

Über ABRP ist bekannt, dass ABRP sehr nah an der Realität lange Routen mit ihrem zeitlichen Verlauf simulieren kann. Dabei agieren die Algorithmen eher konservativ/pessimistisch, was in den meisten Fällen zu leicht kürzeren Reisezeiten im real life führt als in der Simulation.

Bei einem e-Auto mit Schnelllader (CCS) würde man naturgemäß weniger Zeit zum Laden einplanen müssen als bei unserer ZOE. Gleichzeitig steigt gerade bei der ZOE mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit der Stromverbrauch überproportional an. Das führt fast zwangsläufig zu der Überlegung, ob denn wohl vom Gesamt-Zeitbedarf eine Fahrt vorwiegend über die Autobahn oder über Landstraßen sinnvoller erscheint…

ZOE-Fahrende der ersten Generation wird es nicht verwundern, alle anderen vielleicht schon: vom Gesamt-Zeitbedarf ist es egal!

Wenn man mit höherer Maximalgeschwindigkeit fahren will und dann logischerweise auch die Autobahn benutzt, muss man mehr Zeit für das Nachladen des Akkus einkalkulieren, bei niedrigerer Maximalgeschwindigkeit und/oder abseits der Autobahn verbringt man mehr Zeit im Auto als an Ladesäulen.

Der Gesamt-Zeitbedarf beträgt bei allen halbwegs sinnvollen Optionen zwischen knapp 27 und gut 28 Stunden für die zwischen etwa 1250 und 1350 km lange Strecke Bremen-Rovinj. Puuh!

Prolog

Was stand schon vor Beginn der Planung fest?

Vom 2.10. bis 9.10. ist ein Aufenthalt auf der Katharineninsel vor Rovinj in Kroatien gebucht.

Dort wollen wir endlich mal wieder eine Woche lang Tango tanzen, organisiert vom Studio Libertango in Bremen und unterstützt durch Workshops folgender Tango-Professionals:

Die An- und Abreise soll uns gleichzeitig erste sowie nachgelagerte Entspannung ermöglichen und möglichst wenig schlechtes Gewissen wegen der zwangsläufigen Umweltbelastung verursachen.

Das Flugzeug schied somit als Transportmittel aus.

In die Überlegungen einbezogen wurden also:

  • Anreise mit Zug bis Triest/Udine und Leihwagen (Verbenner)
  • Anreise mit Zug bis München und Leihwagen (Elektro)
  • Anreise mit Leihwagen (Elektro mit schnellem CCS-Ladeanschluss) mit einer Zwischenübernachtung
  • Anreise mit unserer ZOE (Elektro ohne schnellen Ladeanschluss) mit mehreren Zwischenübernachtungen

Die Entscheidung fiel schließlich auf die letzte Möglichkeit, über deren praktische Umsetzung ich hier nun in mehreren Abschnitten berichten werde.

Details zur Entscheidungsfindung spare ich mir vorerst, schreibe sie aber gerne auf, wenn jemand Bedarf anmelden sollte 😉

Viel Spaß beim ‚Verfolgen‘ dieses Roadtrips!

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